Hinweis: Wegen der überschaubaren Teilnehmerzahl wurde auf den Stil eines Vortrags verzichtet und statt dessen ein Workshop abgehalten. Die Inhalte des Vortrags wurden bei der gemeinsamen Bearbeitung der zwei Blöcke "Interview" und "Müllsortierung" behandelt.
Der Einstieg in das Thema erfolgte mit einem vierseitigen Interview, das Hr. Wüllner vorbereitet hatte. Die Fragen zielten darauf, sowohl den eigenen Wissensstand und das eigene Verhalten zu beleuchten als auch eine kritische Diskussion über die Mülltrennung und Abfallverwertung in Berlin zu befördern. Es stellte sich heraus, dass viele Menschen bemüht sind, die vielen Regeln und Regelungen einzuhalten und mit der Mülltrennung aktiven Umweltschutz zu betreiben.
Im zweiten Teil wurde es dann ganz praktisch: Herr Wüllner kippte 300 Stücke Müll auf den großen Tisch. Gemeinsam haben wir uns dann an die Sortierung gemacht. Alte Medikamente, kaputtes T-Shirt, Sprühdose mit Restflüssigkeit, Apfelschale, Teebeutel, Windel (hier ohne Inhalt), Kerzenstummel, Tube Silikon, Eierkarton, Buch, Einmalrasierer, CD, kaputtes Spielzeug, Knicklichter, Haushaltschemikalien, Kronkorken, Seil, Bildschirm, Holzstück, Putzmittelflasche...
Wer weiß, wo das alles korrekt entsorgt wird? Anfangs wird noch bei jedem Müllstück gefragt, dann geht es immer flotter. Und die Fragen tauchen auf: Was wird eigentlich aus dem Müll der Wertstofftonne gemacht? Was passiert mit dem Restmüll und was mit dem Sperrmüll? Dürfen gekochte Sachen und Plastikbeutel in den Biomüll? Die Müllsortierung hat viel Spass gemacht und jeder zweite oder dritte Wurf musste kurz diskutiert werden. Am Ende konnte fast 90% irgendwie einer Verwertung zugeordnet werden. Im richtigen Leben wäre das auch möglich. Fast jeder Haushalt könnte um die 70 bis 100 Euro pro Jahr sparen, wenn gut und vollständig getrennt würde.
Es kamen aber auch kritische Fragen bzw. Feststellungen auf:
1.) Das Trennsystem ist so kompliziert, dass eigentlich niemand vollständig richtig entsorgt.
2.) Die Regelungen zur Wertstofftonne sind bislang völlig unbekannt. Es herrscht große Verwirrung.
3.) Sperrmüll- und Schadstoffentsorgung sind viel zu kompliziert. Es sollte wieder Sperrmülltage geben. Eine praktischere Lösung für Schadstoffe, die in jedem Haushalt anfallen (Elektrogeräte, Farben, Leuchtstoffröhren, Medikamente, Chemikalien etc.) sollte gefunden werden.
Teilnehmer: Christof Wüllner, Anne Gebauer, 1 Anwohnerin, 1 Anwohner
Ort, Datum, Uhrzeit: QM-Büro Burgsdorfstr. 13 A, 20.04.2013, 15 bis 17 Uhr
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