10. Juni 2013

Exkursion zur WUB Papiersortieranlage am 6. Juni 2013

Die dritte Müllexkursion führte uns am 06. Juni 2013 um 15 Uhr zur Papiersortieranlage der WUB, die vor einem halben Jahr am Hafen Neukölln in der Lahnstraße den Betrieb aufgenommen hat und heute 400t Altpapier pro Tag verarbeitet. 
In einer riesigen Halle werden die Sammelfahrzeuge, die aus Berlin und Brandenburg die Inhalte der blauen Tonnen herankutschieren, im Zweischichtbetrieb geleert. Das Altpapier in allen Farben und Formen wird von einem Radlader unermüdlich in einen Hochbunker befördert, von wo aus auf Transportbändern eine Reise beginnt, die uns vom Betriebsleiter toll erläutert wurde. 
Endprodukt der modernen Trenn-, Sieb- und Separationsverfahren ist eine hochwertige Papierfraktion (ca. 6 Cent pro Kilo), die als Ballenware an die Papierindustrie verkauft wird. Aus dieser besten Fraktion (Zeitungspapier, Schreibpapier, Weißpapier) wird vermutlich wieder eine neue Zeitung. Die Pappenfraktion erzielt mit ca. 2 Cent pro Kilo weit niedrigere Preise auf dem Markt und wird daher getrennt in Ballen gepresst und vermarktet. Erstaunlich war für uns, dass viele Leute Plastiktüten, Haushaltsmüll, Windeln, Elektroschrott und sogar Tierkadaver (es gab tatsächlich schon mal ein ganzes Wildschwein in der Papiertonne!) in die blaue Tonne werfen. Daher der Aufruf des Betriebsleiters: Bitte nur Papier, Pappe und Bücher in die blaue Tonne.
Die Einsammelquote für Altpapier ist in Deutschland übrigens schon ganz ordentlich: Etwa 70% von Zeitung, Pappkarton und Co. bekommen ein zweites Leben. Papierfasern lassen sich etwa 10 mal wiederverwenden, bis sie irgendwann zu klein geworden sind. Wird recycletes Papier eingesetzt, schonen wir die Umwelt (Bäume als Zellstofflieferanten, Wasser, Energie).

Papiersammeln lohnt sich!
Autor: Christof Wüllner (stadt&hund)

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